Das Bundesamt für Kultur lanciert ein neues Internetportal zur NS-Raubkunst und Provenienzforschung

(Letzte Änderung 19.06.2013)

Bern, 17.06.2013 - Anlässlich einer internationalen Informations- und Austauschtagung in Bern präsentiert das Bundesamt für Kultur heute im Zentrum Paul Klee das neue Internetportal zur NS-Raubkunst und Provenienzforschung www.bak.admin.ch/rk. Die Schweizerische Eidgenossenschaft leistet damit einen weiteren Beitrag zur Umsetzung der Richtlinien von 1998 der Washingtoner Konferenz in Bezug auf Kunstwerke, die von den Nazis konfisziert wurden. Damit bekräftigt sie, dass sie der Aufarbeitung der NS-Raubkunstproblematik eine grosse Bedeutung zumisst.

Das neue Raubkunst-Internetportal www.bak.admin.ch/rk des Bundesamtes für Kultur ist das Resultat der Zusammenarbeit des Bundesamtes für Kultur (Anlaufstelle Raubkunst), des Generalsekretariats des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (Historischer Dienst EDA) sowie der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren, dem Verband der Museen der Schweiz und der Vereinigung Schweizer Kunstmuseen.

Hilfe zur Selbsthilfe
Das Raubkunst-Internetportal bietet ein Informationsangebot zum Thema NS-Raubkunst, wie z.B. eine Anleitung und eine Checkliste zur Durchführung von Provenienzforschung, eine Übersicht über relevante Archivbestände und Faktoren zur Erreichung von gerechten und fairen Lösungen. Das Angebot wird ergänzt durch Literaturvorschläge, eine kommentierte Link-Liste, eine Übersicht der für die NS-Raubkunst relevanten Datenbanken. Damit unterstützt das Raubkunst-Internetportal künftig die Museen und Sammlungen im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe" bei der Durchführung von Provenienzforschung.

Umsetzung der Washingtoner Richtlinien
Die Vertiefung der Provenienzrecherchen ist ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der Richtlinien der Washingtoner Konferenz in Bezug auf Kunstwerke, die von den Nazis konfisziert wurden. Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat diese unverbindliche Absichtserklärung 1998 in Washington zusammen mit weiteren 43 Staaten verabschiedet und erklärte damit, dass sie der Aufarbeitung der NS-Raubkunstproblematik eine grosse Bedeutung zumisst.

Programm der internationalen Tagung
Der Vormittag der Informations- und Austauschtagung widmet sich der internationalen Ebene der NS-Raubkunstthematik und Provenienzforschung. Staatliche Vertreter aus Deutschland und Frankreich, Vertreter aus dem universitären Bereich und Vertreter aus dem internationalen Kunstmarkt geben einen Überblick über die Arbeiten hinsichtlich der NS-Raubkunstthematik und der Provenienzforschung aus ihrem Bereich.

Im Zentrum des Nachmittags steht die Präsentation des neuen Internetportals Raubkunst des Bundesamtes für Kultur. Neben einem Überblick über den Umgang des Bundes mit NS-Raubkunst und Provenienzforschung wird ein bedeutendes Provenienzforschungsprojekt des Museums Rietberg zur von-der-Heydt-Sammlung vorgestellt. In einer abschliessenden Table Ronde diskutieren schliesslich Akteure aus dem musealen Bereich, ein anwaltlicher Vertreter von Museen sowie ein Historiker und Vertreter von Anspruchsstellern über den Stand und die künftigen Herausforderungen der Raubkunst-Aufarbeitung.


Adresse für Rückfragen

Benno Widmer, Leiter Fachstelle internationaler Kulturgütertransfer und Anlaufstelle Raubkunst, Sektion Museen und Sammlungen, Bundesamt für Kultur, +41 (0)31 322 03 25, benno.widmer@bak.admin.ch

Marco Eichenberger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachstelle internationaler Kulturgütertransfer und Anlaufstelle Raubkunst, Sektion Museen und Sammlungen, Bundesamt für Kultur, +41 (0)31 324 72 28


Herausgeber

Bundesamt für Kultur
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Letzte Änderung 15.12.2023

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