Das Werk von Le Corbusier ist UNESCO Welterbe

Bern, 17.07.2016 - Das Welterbekomitee der UNESCO hat heute das architektonische Werk von Le Corbusier auf die Liste des Welterbes eingeschrieben. Die Einschreibung umfasst 17 Werke von Le Corbusier in sieben Ländern (Frankreich, Schweiz, Argentinien, Belgien, Deutschland, Japan und Indien). Aus der Schweiz wurden die Petite Villa au bord du lac Léman (Corseaux, VD) und das Immeuble Clarté (Genf GE) aufgenommen.

Das Werk von Le Corbusier ist ein zentraler Beitrag zur architektonischen Moderne: Zwischen 1910 und 1960 initiierte diese neue Strömung eine globale Debatte zur Aufgabe der Architektur, erfand eine neue architektonische Sprache, modernisierte die Konstruktionsweisen und suchte nach Antworten auf die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft. Le Corbusiers Werk steht für eine innovative Auseinandersetzung mit neuen räumlichen und architektonischen Konzepten und hatte wesentlichen Einfluss auf die Bautätigkeit in weiten Teilen der Welt. Das Welterbekomitee anerkannte heute an seiner 40. Sitzung den aussergewöhnlichen universellen Wert der Serie ausgewählter Werke von Le Corbusier. Die 17 Objekte in sieben Ländern verkörpern aussergewöhnliche architektonische und konstruktive Antworten auf die gesellschaftlichen Herausforderungen des 20. Jahrhunderts.

Die Kandidatur Le Corbusiers wurde unter der Federführung von Frankreich bereits zweimal beim Welterbekomitee eingereicht. 2009 und 2011 wurde sie jedoch zur Überarbeitung zurückgewiesen. Die beteiligten Staaten haben die vorgeschlagene Serie deshalb neu formuliert und dabei auch die Anzahl Objekte reduziert. Aus diesem Grunde mussten in der Schweiz die Villa turque und die Maison Blanche in La Chaux-de-Fonds, Frühwerke des Architekten, zurückgezogen werden.

Elemente der Serie:

1923: Maisons La Roche et Jeanneret / Paris, France
1923: Petite villa au bord du lac Léman / Corseaux, Suisse
1924: Cité Frugès / Pessac, France
1926: Maison Guiette / Anvers, Belgique
1927: Häuser der Weissenhof-Siedlung / Stuttgart, Deutschland
1928: Villa Savoye et loge du jardinier / Poissy, France
1930: Immeuble Clarté / Genf, Schweiz
1931: Immeuble locatif à la Porte Molitor / Boulogne-Billancourt, Frankreich
1945: Unité d’habitation / Marseille, Frankreich
1946: Manufacture à Saint-Dié / Saint-Dié-des-Vosges, Frankreich
1949: Maison du Docteur Curutchet / La Plata, Argentinien
1950: Chapelle Notre-Dame-du-Haut / Ronchamp, Frankreich
1951: Cabanon du Corbusier / Roquebrune–Cap-Martin, Frankreich
1952: Complexe du Capitole / Chandigarh, Indien
1953: Couvent Sainte-Marie-de-la-Tourette / Éveux, Frankreich
1955: Musée National des Beaux-Arts de l’Occident / Tokyo, Japan
1953: Maison de la Culture de Firminy / Firminy, Frankreich       

Charles-Edouard Jeanneret wurde am 6. Oktober 1887 in La Chaux-de-Fonds, dem damaligen Zentrum der Schweizer Uhrenindustrie, geboren. 1917 verlegte er seinen Wohnsitz und Arbeitsmittelpunkt nach Paris. Ab 1920 arbeitete er unter dem Pseudonym Le Corbusier. Er verstarb am 27. August 1965 im französischen Roquebrune-Cap-Martin. Le Corbusier war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Vertreter der modernen Architektur. Seine Bauten waren umstritten, wurden gleichzeitig aber auch verherrlicht und zu Ikonen der Architektur des 20. Jahrhunderts erklärt.


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Letzte Änderung 15.12.2023

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