Ehemalige Jurymitglieder

Tiziana Conte (1966) ist freischaffende Kulturjournalistin bei der Radiotelevisione svizzera, arbeitet als Verantwortliche für Kulturprojekte für Arturo prod. Verein und für Kommunikation, Presse und PR im Museo Vincenzo Vela. Sie besitzt ein Lizenziat in Kunst, Musik und Theater der Universität Bologna und bildete sich in den Bereichen Projekt- und Kulturmanagement weiter. Unter anderem hat sie von 1996 bis 2010 beim Amt für Kultur der Gemeinde Chiasso gearbeitet und war von 2002 bis 2010 künstlerische Leiterin des Tanzfestivals Chiassodanza. 2005 war sie Mitglied der Arbeitsgruppe Ausbildung im Rahmen des Projekts Tanz. 2006 war sie Jurymitglied und anschliessend im Jahr 2009 Koordinatorin der Zeitgenössischen Schweizer Tanztage.

Patrice Delay (1968) ist seit 1999 Co-Leiter der École de Danse de Genève und des Ballet Junior. Seine Ausbildung genoss er an der École de Danse de Genève unter der Leitung von Beatriz Consuelo. Er arbeitete nacheinander mit dem Königlichen Ballett von Flandern, dem Ballet Victor Ullate und dem Malandain Ballet Biarritz. Er war Mitglied der Arbeitsgruppe Ausbildung im Rahmen des Projekts Tanz in Bern sowie der Kommission, die sich mit dem EFZ Tanz/Berufsmaturität beschäftigte. 2010 und 2011 war er Mitglied der Jury (Vorauswahl) des Prix de Lausanne und mit der Organisation der Gala zum 40-jährigen Bestehen der Veranstaltung betraut.

Alexandre Demidoff (1966) ist Journalist für die Rubrik «Kultur und Gesellschaft» der Zeitung Le Temps, wo er das aktuelle Geschehen der Sparten Theater und Choreographie abdeckt. Er hat in Brüssel am Institut national supérieur des arts et techniques du spectacle (INSAS) Regie studiert und an der Universität Genf einen Master in französischer Literatur sowie an der Universität Pennsylvania einen Master in «Art and sciences» absolviert. Seit 1994 ist er Kulturjournalist und -kritiker und hat ab 1998 an der Entstehung von Le Temps mitgewirkt, wo er von 2008 bis 2015 die Rubrik Kultur und Gesellschaft leitete. Er erhielt 2008 den Kulturpreis der Greulich Stiftung für seine Arbeit als Tanzkritiker.

Isabelle Fuchs (1963) ist seit 2010 Inspektorin und Expertin für Tanz am französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation. Die gebürtige Strassburgerin hat ihre Karriere als Tänzerin am Ballet de l’Opéra National du Rhin begonnen und in den USA und in Deutschland weiterverfolgt, wo sie als Choreographin, Lichtdesignerin und Pädagogin tätig war. Als Managerin war sie verantwortlich für die internationale Visibilität und Anerkennung des Choreographen Feilx Ruckert (Deutschland) und der Choreographin Olga Mesa (Spanien und Frankreich). Später hat sie sich bei «La Filature» – Scène nationale de Mulhouse für den Tanz eingesetzt und stellte sich schliesslich in den Dienst der Kulturpolitik im Bereich Tanz in Frankreich.

Guillaume Guilherme (1985) arbeitet am Tanzhaus Zürich als Kulturvermittler. Am Marchepied in Lausanne, am «Coline» in Istres und am Research Cycle von P.A.R.T.S. bildete er sich zum Bühnentänzer aus. Anschliessend tanzte er für Mathilde Monnier, Yvonne Rainer und David Zambrano. Seit 2004 realisiert er mit Rhodia diskrete In-Situ-Performances. Er archivierte den Nachlass Sigurd Leeder im Schweizer Tanzarchiv. Danach war er zuständig für das Marketing der Compagnie Nuna und absolvierte ein Fachdiplom in Kommunikation. Guillaume Guilherme ist Präsident des Vereins Premio, der einen Nachwuchspreis für Theater und Tanz organisiert.

Karin Hermes (1966) ist Choreografin, Tänzerin, Tanzpädagogin und Spezialistin für Tanznotation. Ihre Ausbildung zur Bühnentänzerin genoss sie an der Ballettakademie in Zürich und der School of American Ballet in New York. Sie studierte Tanzpädagogik, Bewegungsanalyse und Notation an der Hochschule für Musik in Köln und am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris, wo sie 1998 für ihren „Cycle de Perfectionnement" mit einem „1er prix" in Schwerpunkt Rekonstruktion ausgezeichnet wurde. Sie choreografierte zahlreiche Tanztheater-Produktionen und experimentierte mit unterschiedlichen Arbeitstechniken im Umgang mit historischen Tanzwerken. 2005 und 2008 als Guest-Artist am Centre National de la Danse Pantin/Paris. Seit 2011 leitet sie den Research Panel des International Council of Kinetography Laban. Karin Hermes realisierte zahlreiche Projekte im Bereich Tanzvermittlung und unterrichtet in Bern sowie als Gastdozentin an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland.

Brigitta Luisa Merki (1954) ist Choreographin und künstlerische Leiterin der 1984 gegründeten Compagnie Flamencos en route, für die sie seither 30 Choreographien realisiert hat. Bezeichnend für ihre zeitgenössischen Tanzinszenierungen sind die enge Verknüpfung mit Live-Musik und die Zusammenarbeit mit visuellen Kunstschaffenden. 2007 gründete sie die Tanzplattform tanz&kunst königsfelden in der Klosterkirche Königsfelden im Aargau. Als Choreographin und Pädagogin arbeitet sie im In- und Ausland. Sie unterrichtete an den Hochschulen für Tanz in Dresden und Mannheim und erteilt Sommerkurse in Italien und Frankreich. Sie wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2004 mit dem Hans-Reinhart-Ring.

Caroline Minjolle (1964) ist freischaffende Fotografin und arbeitet mandatsweise für kulturelle Institutionen, für Tanzkompanien und die Presse. Ihre Tanzausbildung absolvierte sie in Toulouse und Paris. Sie war Mitglied des Balletts des Stadttheaters Bern und des Balletts der Bühnen der Stadt Bonn. In den 1990er-Jahren war sie Verantwortliche der Abteilung Tanz bei Pro Helvetia. Sie war Mitglied in vielen Tanzjurys und ist Spezialistin für Tanz, Theater und Fotografie in verschiedenen Kantonen und Kulturkommissionen.

Bertram Müller (1946) war bis 2013 künstlerischer und geschäftsführender Direktor des tanzhaus nrw in Düsseldorf. Er studierte Philosophie und Theologie an den Universitäten Heidelberg und Berlin und Psychologie und klinische Psychotherapie an der Universität Bonn. Seither arbeitet er als Ausbilder in Gestalttherapie. Ausserdem arbeitet er als Experte, Berater und Organisator von zahlreichen Pro-grammen und Projekten in den Bereichen Tanz, Theater und Kultur in Deutschland und Europa mit. Seit 2009 ist er Präsident des European Dancehouse Network. Er hat ein Festival des kulturellen Austausches mit China initiiert und ist auch Mitglied mehrerer Jurys und der ständigen Konferenz Tanz in Deutschland. 2014 wurde er mit dem Deutschen Tanzpreis ausgezeichnet.

Philippe Olza (1961) ist Freelance-Berater von verschiedenen Institutionen, Compagnien und Kunstschaffenden für die Umsetzung von Projekten. Seine Ausbildung genoss er an der Scuola Teatro Dimitri und an der École Mudra von Maurice Béjart in Brüssel, wo er auch am Ballet du XXe siècle tätig war. Béjart stellte ihn als Tänzer, Schauspieler, Akrobaten und Mitgestalter an. Danach setzte er seine Karriere als freischaffender Interpret an internationalen Institutionen fort. Von 1998 an produzierte er eigene Tanztheater-Stücke. Im Jahr 2008 engagierte er sich für die internationale Förderung der Bühnenkunst und war 2013 Jurymitglied der Zeitgenössischen Schweizer Tanztage. Er ist Chevalier des Arts et Lettres.

Christian Spuck (1969) ist seit der Spielzeit 2012/2013 Direktor des Balletts Zürich. Seine Ausbildung erhielt er an der John Cranko Schule in Stuttgart und begann seine tänzerische Lauf­bahn in Jan Lauwers‘ Needcompany ­und Anne Teresa de Keers­­mae­­­kers En­­semble ROSAS. 1995 wur­de er Mi­t­­­glied des Stutt­­­gar­ter Balletts. Von 2001 bis 2012 war Chri­stian Spuck Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts. Er kreierte Stücke für zahlreiche renommierte Kompanien in Europa und den USA. 2006 wur-de er mit dem deutschen Tanzpreis "Zukunft" ausgezeichnet. Für Poppea//Poppea erhielt er den FAUST-Preis 2011. "Dance Europe" wählte das Stück zu den zehn erfolgreichsten Tanzproduktionen des Jahres 2010. Christian Spuck ist auch als Opernregisseur tätig, u.a. an  der Deutschen Oper Berlin.

Esther Sutter Straub (1948) ist freischaffende Kultur- und Tanzjournalistin. Sie studierte klassischen Tanz am Theater Basel und an der Royal Ballet School in London sowie modernen und zeitgenössischen Tanz in New York und Dresden. Als Tänzerin arbeitete sie für das Basler Ballett und das Ballett der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Seit vielen Jahren ist sie Kommunikations-verantwortliche des Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps. Parallel zu ihrer Tätigkeit als Journalistin führt sie ein Tanz- und Tai-Chi-Studio in Basel. Sie war zudem Mitglied des Stiftungsrates von Pro Helvetia für Tanz und internationalen Austausch.

Christina Thurner (1971) ist Professorin am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern. Von 1996 bis 2007 war sie Assistentin für deutsche Literatur an der Universität Basel. 2001 promovierte sie, 2008 folgte ihre Habilitation. In dieser Zeit arbeitete sie als Tanzjournalistin für die Neue Zürcher Zeitung und internationale Fachzeitschriften. Zudem ist sie Mitglied in mehreren Kommissionen und Ausschüssen für den Tanz und die darstellende Kunst, unter anderem an der Universität Bern, am Institute for the Performing Arts and Film der Zürcher Hochschule der Künste und dem Schweizer Tanzarchiv.

Simona Travaglianti (1976) ist Theater- und Tanzwissenschaftlerin. Sie hat an den Universitäten Bern und Lausanne Theaterwissenschaft, Geschichte und Ästhetik des Films und Kunstgeschichte studiert. 2013 wurde sie am Institut für Theaterwissenschaft in Bern mit der interdisziplinären Arbeit «Situationsräume: Zur Emergenz theatraler Räume aus der Site Specificity» promoviert. Sie war als Assistentin am Lehrstuhl für Tanzwissenschaft und als freischaffende Tanzdramaturgin tätig. Für Tanzfestivals und -aufführungen hat sie verschiedene Vermittlungsformate wie Begleitworkshops, Einführungen und Künstlergespräche durchgeführt.

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