Studie traditionelles Handwerk

Hintergrund der Studie

Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) setzt sich im Rahmen des „Übereinkommens zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes" unter anderem für die Erhaltung des Fachwissens über traditionelle Handwerkstechniken ein. Mit der Ratifikation dieses Übereinkommens vom 16. Juli 2008 und dessen Inkrafttreten am 16. Oktober 2008 hat sich die Schweiz verpflichtet, dieses Bestreben auf nationaler wie auf internationaler Ebene zu unterstützen.

Dazu gehört insbesondere, das auf dem Hoheitsgebiet der Eidgenossenschaft vorhandene immaterielle Kulturerbe zu identifizieren, zu dokumentieren sowie zu dessen Erhaltung und Weitergabe an kommende Generationen beizutragen. In diesem Zusammenhang haben die Bundesämter für Berufsbildung und Technologie (BBT) und für Kultur (BAK) ein Forschungsmandat ausgeschrieben, um die Grundlagen zur Erhaltung des traditionellen Handwerks in der Schweiz aufzuarbeiten. Beauftragt wurde Interface Politikstudien Forschung Beratung in Luzern - unterstützt durch das Freilichtmuseum und das Kurszentrum Ballenberg.

Ergebnisse

Mit der vorliegenden Studie liegt nun für die Schweiz eine erste Bestandesaufnahme zum Thema «traditionelles Handwerk» vor. Insgesamt konnten 307 traditionelle Handwerke identifiziert und einem Gefährdungsgrad zugeordnet werden. Davon wurden 79 Handwerke als hoch gefährdet und 23 Handwerke als ausgestorben eingestuft. Für jedes traditionelle Handwerk besteht ein Factsheet und diese sind in einer Datenbank zusammengefasst.

Die Factsheets basieren auf detaillierten Literaturrecherchen sowie auf Gutachten und Einschätzungen von Expertinnen und Experten. Sie enthalten Grundinformationen zum jeweiligen Handwerk und spezifische Hinweise zur Gefährdung, zum Fortbestand beziehungsweise zur Überlieferung der Handwerke.

Der dazugehörige Bericht klärt zentrale Begriffe zum traditionellen Handwerk, gibt eine Zusammenfassung über die gegenwärtige Situation des traditionellen Handwerks in der Schweiz (wie beispielsweise die Form der Tradierung), analysiert übergeordnete Ursachen der Gefährdung des traditionellen Handwerks und benennt mögliche Strategien und Massnahmen zur Bewahrung.

Würdigung

Die Studie ist in ihrer Art einmalig. Es handelt sich um eine erste Auslegeordnung über die Situation des traditionellen Handwerks in der Schweiz. Die Dokumentation der gefährdeten Handwerksberufe und -fertigkeiten soll der Wissenssicherung sowie als Grundlage für weiterführende Diskussionen unter den Akteuren und interessierten Kreise dienen.

Die in der Studie genannten Schlussfolgerungen und Vorschläge der Autoren müssen nicht identisch mit denjenigen der Auftraggeber sein.

 

Ansprechpartner

Bundesamt für Kultur BAK, David Vitali, Tel. +41 31 325 70 19
Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT, Toni Messner, +41 31 323 56 14

Dokumente

Studie traditionelles Handwerk (PDF, 470 kB, 17.05.2011)im Auftrag des Bundesamts für Berufsbildung und Technologie (BBT) und des Bundesamts für Kultur (BAK)

Interface Politikstudien Forschung Beratung in Luzern – unterstützt durch das Freilichtmuseum und das Kurszentrum Ballenberg

Luzern, 14. April 2011

Letzte Änderung 01.02.2012

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Kontakt

Bundesamt für Kultur
Sektion Kultur und Gesellschaft
Myriam Schleiss
Hallwylstrasse 15
3003 Bern
Telefon +41 58 469 15 17
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