Das durch den Europarat 1987 lancierte Programm der Kulturwege umfasst heute 45 zertifizierte Routen in mehr als 60 Ländern und über 2400 Mitglieder. Das Programm der Kulturwege wurde 2010 durch das Erweiterte Teilabkommen über die Kulturwege des Europarates (EPA) formalisiert, das zum Ziel hat, die Zusammenarbeit zwischen Ländern zu vertiefen, die an der Entwicklung des Kulturweg-Netzwerks besonders interessiert sind. Das Teilabkommen trägt dazu bei, das Potenzial der Kulturrouten für kulturelle Zusammenarbeit, nachhaltige territoriale Entwicklung und sozialen Zusammenhalt zu stärken, wobei der Schwerpunkt auf Themen von symbolischer Bedeutung für die europäische Einheit, Geschichte und Kultur sowie für die europäischen Werte und für die Entdeckung wenig bekannter Reiseziele liegt.
Das EPA trägt zur Stärkung der demokratischen Dimension des Kulturaustauschs und des Tourismus bei, indem es Netzwerke und Vereinigungen, lokale und regionale Behörden, Universitäten und Organisationen einbezieht. Es hat ausserdem die Erhaltung eines vielfältigen Erbes durch themenbezogene und alternative touristische Routen sowie durch Kulturprojekte zum Ziel.
Mit ihrem Beitritt zum Erweiterten Teilabkommen über die Kulturwege des Europarates schliesst sich die Schweiz einer Initiative zur Förderung des Kulturerbes und des nachhaltigen Tourismus an. Dadurch kann sie den Reichtum und die Vielfalt des Schweizer Kulturerbes besser bekannt machen und dessen Zugehörigkeit zu den grossen Kulturräumen hervorheben.
Als Land im Herzen Europas nimmt die Schweiz mit 12 Kulturwegen am Abkommen teil. Dazu gehören sowohl markierte Wanderwege wie die Via Francigena als auch vernetzte Kulturerbestätten wie die Europäische Route Destinations Le Corbusier. Trägerschaft dieser Routen in der Schweiz sind verschiedene Organisationen wie Vereine, Tourismusbüros oder Museen. Diese vertreten ihre jeweiligen Kulturwege in der Schweiz und entwickeln sie weiter.