Die globalisierte, digitalisierte, mobile Gesellschaft funktioniert nicht ohne Normen. Auf nationalen und internationalen Ebenen werden Normen und Standards entwickelt, um in den verschiedenen Lebensbereichen einheitliche Mindestqualitätsstandards zu gewährleisten. Normen sind in der Baukultur, vermehrt noch im Denkmalbereich, ein kontroverses Thema. Baukultur ist ausserordentlich vielfältig und weist zahlreiche Eigenschaften auf, die nicht als «normiert» und «standardisiert» zu bezeichnen sind. Herausragende baukulturelle Qualität zeichnet sich oft dadurch aus, dass sie einzigartig ist und «ausserhalb der Norm» steht. Dennoch befinden sich sowohl Baukultur als Ganzes als auch das baukulturelle Erbe immer im Einflussbereich und Spannungsfeld von Normen und sind ihnen in zunehmendem Ausmass unterworfen.
Das Kompetenzzentrum für nationale und internationale Normen ist in der Schweiz die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV). Ihre Mitglieder erarbeiten und harmonisieren Normen aktiv und nehmen Einfluss in nationalen und internationalen Normengremien.
Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) erarbeitet die Schweizer Baunormen. Er tut dies in enger Zusammenarbeit mit der SNV und weiteren Institutionen. Dabei berücksichtigt er auch die Entwicklung der europäischen und internationalen Normierung (Normen des Europäischen Komitees für Normung CEN und Normen der Internationalen Organisation für Normung ISO).