Ehemalige Jurymitglieder der Schweizer Musikpreise
Lausanne
Pop Music
Kulturschaffende
Laurence Desarzens ist eine Kosmopolitin und seit über 30 Jahren in der Schweizer Musikszene aktiv. Fasziniert von den musikalischen und künstlerischen Bewegungen jenseits des Mainstreams beginnt sie Ende der 1970er-Jahre, Konzerte zu veranstalten. Als Kulturaktivistin, die in der Punk-Bewegung verwurzelt ist, stellt sie das Programm von innovativen Kulturorten in Lausanne und Genf zusammen und studiert gleichzeitig bildende Kunst an der Abteilung médiamix der ESAV in Genf. Später übernimmt sie die Programmierung in der Roten Fabrik und im Moods in Zürich sowie in der Kaserne Basel und für mehrere Festivals, darunter Montreux Jazz. Sie war die erste Managerin der Gruppe The Young Gods und berät auch heute noch junge Schweizer Musiktalente. In Brüssel koordiniert sie beim Label PIAS die Produktion und den Vertrieb für internationale Künstlerinnen und Künstler sowie unabhängige amerikanische Labels. In Paris verantwortet sie für eine grosse Marke die Produktion und die Umsetzung der Kulturprojekte in ganz Frankreich. Sie war strategische und operative Leiterin des Departements Jazz und Zeitgenössische Musik der HEMU in Lausanne und ist heute Präsidentin von Swiss Music Export und Mitglied der Fédération Genevoise des Musiques de Création. Zu Beginn der 1990er-Jahre erkennt sie das Potenzial des Internets und entwickelt wichtige Projekte, die später ausgezeichnet werden: Eine Plattform für den Vertrieb von audiovisuellen Inhalten wird durch das Festival Ars Electronica in Linz prämiert und eine Website, die unabhängige Schweizer Konzertlokale und Kulturzentren zusammenbringt, durch die SRG-Sendung «10vor10». Sie verfügt über grosse Erfahrung im Bereich der neuen Technologien, die sie in ihre Projekte einbezieht, womit sie oft Pionierarbeit leistet.
Zürich
Pop Music, Experimentelle Musik
Musiker
Simon Grab produziert als Komponist und Klanggestalter Musik und Ton für Film, Theater, Tanz und Radio. In Liveperformances und Installationen nutzt Grab mit seinem Sound den Raum als akustische Spielwiese. Mit Lärm, Klangabfall, Feedbacks und tiefen Bässen entwickelt Grab seine eigene musikalische Sprache. In transdisziplinären und kollaborativen Projekten und im Zusammenspiel mit anderen Kunstsparten und Musikgenres wird der musikalische Körper in der Improvisation in unterschiedliche Kontexte gesetzt. Er veröffentlicht seine Musik u.a. bei Sound-Space London, LavaLava Bristol und -OUS Records Zürich.
Simon Grab hält einen Master of the Arts in Transdisciplinary Studies, und ist Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste zhdk. Er ist Mitbegründer von ganzerplatz Tonstudio, lebt zur Zeit in Zürich, und fühlt sich dort zuhause, wo Neues entsteht, und Grenzen verwischt werden.
https://simongrab.com
Basel
Klassik (alt und neu), Ethno, Neue Volksmusik
Musikredaktorin SRF2 Kultur
Musikjournalistin und Bratschistin. Seit 2000 bei SRF2 Kultur als Musikredaktorin, Produzentin und Moderatorin. Unter anderem verantwortlich für das Musikmagazin, Redaktorin und Moderatorin von Sendungen wie Musik der Welt, Diskothek und Klangfenster. Ausserdem Opernkritikerin, Produzentin des Hörpunktes «Wahnsinn Oper» und Berichterstatterin von den Salzburger Festspielen und den Festspielen Bayreuth. Moderiert regelmässig live an Festivals wie den Stanser Musiktagen, dem Festival Alpentöne in Altdorf und dem lucerne festival. Von 2011 bis 2013 Moderatorin der Musiksendung Stars des Schweizer Fernsehens SRF.
Zürich
Experimentelle Musik
Musikethnologe, Musikjournalist und Kulturschaffender
Dr. Thomas Burkhalter ist Gründer und Chefredakteur von Norient.com. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule der Künste Bern und der Universität Basel (Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie).
Er hat das Buch «Local Music Scenes and Globalization: Transnational Platforms in Beirut» (Routledge) veröffentlicht, «The Arab Avant-Garde: Music, Politics and Modernity» (Wesleyan University Press) «Seismographic Sounds – Visions of a New World» (Norient Books) und «Out of the Absurdity of Life – Global Music» (Norient/Traversion). co-editiert.
Er ist Kurator des jährlichen Norient Musikfilm Festival, Kulturschaffender (u.a. audio-visuelle Performances «Sonic Traces: From Switzerland»), Dokumentarfilmer («Sound Translations» und «Buy More Incense»), Musikjournalist (u.a. Neue Zürcher Zeitung, Schweizer Radio SRF, SWR2, Deutschlandradio Kultur, Die Zeit) und Kulturförderer (u.a. Stiftungsrat der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, 2002–2010). Thomas Burkhalter legt den Schwerpunkt auf das Transdisziplinarität, zwischen Theorie und Praxis.
Schwyz - Bern
Zeitgenössische Musik, Klassik
Präsidentin der eidgenössischen Jury für Musik 2014 und 2015
Leiterin des Fachbereichs Musik der Hochschule der Künste Bern (HKB), Musikerin und Chefdirigentin
Die Schwyzer Dirigentin Graziella Contratto verfügt über eine Ausbildung als Konzertpianistin und als Kammermusikerin, zwischen 1991 und 1998 arbeitete sie als damals jüngste Dozierende für Musiktheorie am Konservatorium Luzern. 1998 wurde sie von Claudio Abbado als musikalische Assistentin an die Berliner Philharmonie und an die Salzburger Osterfestspiele geholt. Im Jahre 2000 wählte sie das Orchestre National de Lyon unter David Robertson zum «chef résident». Zwischen 2003 und 2009 war Graziella Contratto Chefdirigentin des Orchestre des Pays de Savoie. Verschiedene Gastdirigate führten sie in zahlreiche europäische Länder und in die USA. Ausserdem arbeitete sie mit den meisten Schweizer Sinfonieorchestern zusammen. Von 2007 bis 2013 war Graziella Contratto Intendantin des Davos Festival. Seit dem Herbstsemester 2010 ist sie Leiterin des Fachbereichs Musik der Hochschule der Künste Bern. Sie ist regelmässig Gast am Schweizer Radio und Fernsehen und leitet seit 2004 Dirigier-Workshops für Kader und Manager.
Vacallo
Klassik, zeitgenössische Musik, improvisierte Musik
Musiker und Musikkritiker
Nach seiner Ausbildung als Violoncellist, seinem Master in Freier Improvisation und seinem Lizenziat in Philosophie (Lugano, Basel und Florenz) widmet sich Zeno Gabaglio der Musik in all ihren Facetten, mit einer Vorliebe für authentische, innovative und ungewöhnliche Musikrichtungen.
Bis heute hat er drei Aufnahmen veröffentlicht, rund Zwanzig Film- und Theatermusikstücke geschrieben und an verschiedenen Konzerten in Europa, Amerika und Asien teilgenommen. Parallel zu diesen Aktivitäten arbeitet er auf nationaler Ebene als freischaffender Musikkritiker, Organisator und Dozent.
Er ist Mitglieder des SUISA Rat und der Unterkommission für Musik der Kanton Tessin, Professor in der Musikhochschule der italienischer Schweiz und Mitarbeiter beim RSI Rete Due und Radio Gwendalyn.
Neuenburg
Aktuelle Musik
Präsident der Jury 2016-2017
Leiter Dienststelle Kultur, Stadt Lausanne
Michael Kinzers Werdegang ist geprägt von Kulturprojekten. Angefangen hat er als Programmleiter des Fri-Son in Freiburg, bevor er die Funktion als Koordinator des Eventprogramms der Expo.02 übernahm und als Co-Leiter das Projekt Cargo auf der Arteplage in Neuenburg organisierte. Im Anschluss übernahm er zuerst die administrative Leitung, danach die Gesamtleitung der Stiftung umfassend Le théâtre à l’italienne, La salle de musique und das Théâtre Populaire Romand von La Chaux-de-Fonds. Von 2009 bis 2015 wirkte er als Direktor des Festivals de la Cité in Lausanne. Er war Mitglied in mehreren Komitees und Kommissionen regionaler und nationaler Kulturinstitutionen wie der Fondation pour la Chanson et les Musiques Actuelles oder des Swiss Music Export. Heute ist er der Leiter der Dienststelle Kultur der Stadt Lausanne.
Lugano
zeitgenössische, elektroakustische und klassische Musik
Komponist
Nadir Vassena, 1970 in Lugano geboren, studierte Komposition in Mailand bei Bruno Zanolini und in Freiburg im Breisgau bei Johannes Schöllhorn. 1993 nahm er an den Kompositionskursen von Brian Ferneyhough in Royaumont teil. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter: Wettbewerb des Westdeutschen Rundfunks 1992, erster Preis des Instituts für Neue Musik der Akademie der Künste Berlin 1994, Internationaler Mozartwettbewerb Salzburg 1997 sowie der Christoph Delz Stiftung 1999. Er war 2000/2001 Stipendiat der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, 2002/2003 Mitglied des Istituto Svizzero di Roma und erhielt 2013 ein Kompositionsstipendium der Stiftung Landis & Gyr. Von 2004 bis 2012 war er gemeinsam mit Mats Scheidegger künstlerischer Leiter der Tage für Neue Musik Zürich. Nadir Vassena ist Professor für Komposition am Conservatorio della Svizzera Italiana (Musikhochschule). 2015 war er für den Schweizer Grand Prix Musik nominiert.
Wald
Volksmusik
Klarinettist im Tonhalle-Orchester Zürich
Mitarbeiter bei der Herausgabe der Volksmusiksammlung Hanny Christen. Gründer der Streichkapelle D'Sagemattler und der Blechkapelle «eifachs.ch», die traditionelle Volksmusik des 18. und 19. Jahrhunderts und neue Volksmusik interpretieren. Initiator und künstlerischer Leiter der Stubete am See, Festival für Neue Schweizer Volksmusik in der Tonhalle Zürich. 2012-2014 Geschäftsführer des Zentrums für Appenzellische Volksmusik in Gonten, wo er sich mit Archivarbeit, Forschung und Vermittlungsprojekten befasste. Komponist zahlreicher Werke und Arrangements für klassische und volksmusikalische Besetzungen.
Biel / Zürich
Jazz
Co-Direktorin des Moods in Zürich
Carine Zuber ist seit Mai 2013 Co-Direktorin des Moods. Von 1999 bis 2015 war sie auch die Programmleiterin vom Cully Jazz Festivals und ist nebenbei Mitgründerin und Mitverantwortliche der sechs ersten Ausgaben des Cosmo Jazz Festivals in Chamonix (Frankreich) und Präsidentin des Vereins Suisse Diagonales Jazz. Nach einem Studium der Politikwissenschaften begann Carine Zuber ihre berufliche Laufbahn in den 1990er Jahren auf freischaffender Basis im Bereich Konzertbooking in Lausanne und Paris. Sie war anschliessend Projektleiterin bei der Expo.02, Verwaltungsdirektorin am Theater Biel-Solothurn und Leiterin der Geschäftsstelle Kulturelle Kommissionen des Kanton Berns (französisch und deutsch). Ausserdem war sie auch Mitglied des Stadtrates in Biel (2005-2010) und des Stiftungrates Pro Helvetia als Präsidentin der Expertengruppe Musik (2004-2011).
Basel
Klassik, zeitgenössische Musik, improvisierte Musik und Vermittlung
Mitbegründerin und künstlerische Leiterin von Zuhören Schweiz
Sylwia Zytynska geboren in Warschau studierte Klavier, Cello und Perkussion in Polen und in der Schweiz. Sie war über 10 Jahre festes Mitglied des „Ensembles 13“ in Karlsruhe, spielte viele Konzerte im Duo mit dem Geiger Egidius Streiff, sowie auch mit dem Quartett „e-motion“. Seit fünfzehn Jahren verbindet sie mit dem Trio “selbdritt“ eine intensive Improvisationsarbeit.
Ihr besonderes Interesse für Musiktheater, Neue Musik und Performances führte sie 1991 zum Festival “Neue Musik Rümlingen“, wo sie seither in der Programmgruppe mitwirkt.
Sylwia Zytynska unterrichtet seit 1985 Schlagzeug an der Musik-Akademie der Stadt Basel.
Rund zehn Jahre diskutierte sie in Schweizer Radio SRF2 Kultur mit Thomas Adank und Thomas Meyer in der Sendung “Musik unserer Zeit“ CD-Neuerscheinungen zeitgenössischer Musik. Sie ist Mitbegründerin und künstlerische Leiterin von Zuhören Schweiz. Sylwia Zytynska wurde mit dem Kulturpreis der Alexander Clavel- Stiftung, dem Lily-Wäckerlin-Preis für "Jugend und Musik" und dem PriKulTür Preis der Programm KulturZeitung Basel ausgezeichnet.
Die Blockflötistin und Klarinettistin Anne Gillot pflegt das Repertoire der zeitgenössischen Musik, arbeitet an Erstaufführungen mit und forscht zu Klangerzeugung durch technologische Mittel sowie Improvisation. Anne Gillot ist Teil der Ensembles baBel (Lausanne), Vortex (Genf), Boulouris5 (Lausanne) und des Duos 1+1 mit dem Saxophonisten Laurent Estoppey.
Während einer Residenz bei der GMEM in Marseille 2017 entsteht ihr erweitertes Soloprojekt «Wildbroadcasting» in Zusammenarbeit mit dem Musiker und Sänger Alessandro Bosetti, in dem sich ihr Musik- und Radioschaffen verbinden. Das Projekt ist bis 2023 auf Tournee.
Anne Gillot liebt auch die improvisierte Musik und arbeitet in diesem Bereich mit vielen Musikerinnen und Musikern in der Schweiz und im Ausland zusammen. 2021 nimmt sie an der von Stefan Winter konzipierten Performance «The Glass Cage. 7 Stunden – 7 gläserne Käfige – 7 Künstler» in der Rathausgalerie Kunsthalle München teil.
Sie ist Mitglied verschiedener Jurys, beispielsweise des Nicati- und des Luc-Ferrari-Wettbewerbs, des Wettbewerbs Presque rien von La Muse en Circuit in Paris und für den internationalen Klangkunstwettbewerb Palma Ars Acustica. Seit 2019 ist sie Mitglied der Eidgenössischen Jury für Musik. Aus Interesse für die verschiedenen Formen der Musik auf der Bühne ist sie auch im Bereich der Performance aktiv und spielt die Werke von Daniel Zea für Kinect-Sensoren und Bewegungen, letztmals im November 2018 im ZKM in Karlsruhe. Sie gehört ausserdem zur Theatercompagnie STT unter der Leitung von Dorian Rossel. Parallel zu ihrer musikalischen Tätigkeit ist sie zuständig für die zeitgenössische Musik beim Schweizer Radio und Fernsehen für den Kultursender Espace2. Anne Gillot moderiert und produziert die wöchentliche Sendung «Musique d’avenir» und organisiert bei RTS den Anlass Art’s Birthday in Zusammenarbeit mit der Europäischen Rundfunkunion und der Ars Acustica Gruppe.