Eidgenössische Jury für Musik
Loco (TI)
Volksmusik, zeitgenössische Musikformen
Musikethnologe und Kurator von Musikprogrammen
Johannes Rühl ist Musikethnologe und Kurator von Musikprogrammen. Er leitete das Kulturbüro Basel und trug Verantwortung in soziokulturellen Zentren in Husum und Heidelberg. In den Kulturämtern von Rottweil und Freiburg i.Brsg. förderte er in leitender Funktion Kultur. Er war Direktor der Accademia Teatro Dimitri bevor er an der Hochschule Luzern tätig wurde und zudem immer wieder Lehraufträge an Hochschulen in der Schweiz und im Ausland übernahm. Seine vielfältigen eher musiksoziologischen Forschungsprojekte fokussieren auf musikalische Traditionen des Alpenraumes und die Bedingungen unter denen sie sich bis heute verändern. Von 2009 bis 2019 war er verantwortlich für das Programm des internationalen Musikfestivals Alpentöne in Altdorf. Johannes Rühl betreute zudem Projekte und Musikprogramme für zahlreiche kulturelle Institutionen und Festivals: u.a. Jazzfestival Freiburg, Zwingli-Jubiläum Zürich, Festival Neue Musik Rümlingen 2013 und 2023, Rudolstadt-Festival, Festival de Música de Alturas in Lima, Pro Helvetia Kairo, Teatro San Materno Ascona, Label Suisse Lausanne und zuletzt für das Theater Casino Zug. Im Rahmen von SUISA100 erfand er das Projekt Zukunftsmusik – utopie sonore - échos du futur. Johannes Rühl lebt seit über 15 Jahren in Loco im Onsernonetal im Tessin wo er neben seinen vielen anderen Aktivitäten die Künstlerresidenz «casadirosa.ch» aufgebaut hat und leitet.
Lugano
Klassik, Jazz, Metal
Musiker
Gian-Andrea Costa wurde in Lugano geboren. Er studierte Musikwissenschaften in Bologna und begann gleichzeitig seine langjährige Zusammenarbeit mit der Radiotelevisione svizzera di lingua italiana (RSI), für die er zuerst als Redaktor und Moderator in seinem Spezialgebiet, der unabhängigen regionalen und nationalen Musikszene, und später in der Programmgestaltung und als Produzent tätig war. Anschliessend war er von 2020 bis 2023 verantwortlich für den Musikbereich und ist heute Generalsekretär der Abteilung Kultur und Gesellschaft der RSI. Musikalisch ist er als Bassist in den verschiedensten Genres von Jazz bis Metal aktiv, gibt regelmässig Konzerte (bis heute ungefähr 500 Auftritte in der Schweiz, in Europa, den USA, Grossbritannien, Russland, China, Japan und Südafrika) und hat zahlreiche Aufnahmen veröffentlicht (über 200 Stücke auf rund 20 Alben und EPs).
Vevey
Jazz
Kuratorin von Musikprogrammen
Kate Espasandin hat einen Bachelor in Musik an der Universität Cambridge (UK) und einen Master in Musikwissenschaft an der McGill University in Montreal (CA) abgeschlossen. 2014 hat sie das Festival Jazz au Peuple in Nyon mitgegründet, dessen Ziel die Förderung von Schweizer Musikschaffenden aus den Bereichen Jazz und improvisierte Musik ist. Sie arbeitet seit 2016 in der Programmkommission des Cully Jazz Festival, wo sie für das Festival OFF zuständig ist und den Schwerpunkt dabei auf den zeitgenössischen Jazz und das Schweizer Nachwuchsschaffen legt. Seit 2017 ist sie als Programmatorin im Organisationskomitee von Live in Vevey tätig. Sie organisiert dort Residenzen für Musikerinnen und Musiker aus dem Jazz und der improvisierten Musik mit Konzerten im Foyer des Théâtre de l’Oriental. Zuvor hat sie sich im Komitee von Suisse Diagonales Jazz engagiert und war Expertin für verschiedene Preise und Jurys (u. a. M4music).
Lausanne
Klassik, zeitgenössische Musik
Musikerin und Journalistin
Die Blockflötistin und Klarinettistin Anne Gillot pflegt das Repertoire der zeitgenössischen Musik, arbeitet an Erstaufführungen mit und forscht zu Klangerzeugung durch technologische Mittel sowie Improvisation. Anne Gillot ist Teil der Ensembles baBel (Lausanne), Vortex (Genf), Boulouris5 (Lausanne) und des Duos 1+1 mit dem Saxophonisten Laurent Estoppey.
Während einer Residenz bei der GMEM in Marseille 2017 entsteht ihr erweitertes Soloprojekt «Wildbroadcasting» in Zusammenarbeit mit dem Musiker und Sänger Alessandro Bosetti, in dem sich ihr Musik- und Radioschaffen verbinden. Das Projekt ist bis 2023 auf Tournee.
Anne Gillot liebt auch die improvisierte Musik und arbeitet in diesem Bereich mit vielen Musikerinnen und Musikern in der Schweiz und im Ausland zusammen. 2021 nimmt sie an der von Stefan Winter konzipierten Performance «The Glass Cage. 7 Stunden – 7 gläserne Käfige – 7 Künstler» in der Rathausgalerie Kunsthalle München teil.
Sie ist Mitglied verschiedener Jurys, beispielsweise des Nicati- und des Luc-Ferrari-Wettbewerbs, des Wettbewerbs Presque rien von La Muse en Circuit in Paris und für den internationalen Klangkunstwettbewerb Palma Ars Acustica. Seit 2019 ist sie Mitglied der Eidgenössischen Jury für Musik. Aus Interesse für die verschiedenen Formen der Musik auf der Bühne ist sie auch im Bereich der Performance aktiv und spielt die Werke von Daniel Zea für Kinect-Sensoren und Bewegungen, letztmals im November 2018 im ZKM in Karlsruhe. Sie gehört ausserdem zur Theatercompagnie STT unter der Leitung von Dorian Rossel. Parallel zu ihrer musikalischen Tätigkeit ist sie zuständig für die zeitgenössische Musik beim Schweizer Radio und Fernsehen für den Kultursender Espace2. Anne Gillot moderiert und produziert die wöchentliche Sendung «Musique d’avenir» und organisiert bei RTS den Anlass Art’s Birthday in Zusammenarbeit mit der Europäischen Rundfunkunion und der Ars Acustica Gruppe.
Zürich / Bern
Zeitgenössische Musik im Schnittfeld von Komposition, Popkultur und bildender Kunst
Musiker
Peter Kraut studierte Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft und ist als Kulturvermittler, Dozent, Hochschulmanager und Autor tätig. Sein Interesse gilt dem Schnittfeld aus zeitgenössischer Musik, bildender Kunst und Popkultur. Er war in der empirischen Sozialforschung und als Mitglied einer Experimentalrockband in Europa unterwegs. Parallel dazu programmierte er im Rahmen von "Taktlos Bern" (1980-2007) Hunderte von Konzerten mit neuester Musik. Nach einer Anstellung im Kulturprogramm der Schweizerischen Nationalbibliothek wechselte er 2002 an die Hochschule der Künste Bern. Dort ist er heute (2021) stellvertretender Leiter des Fachbereichs Musik.
Loco (TI)
Volksmusik, zeitgenössische Musikformen
Musikethnologe und Kurator von Musikprogrammen
Johannes Rühl ist Musikethnologe und Kurator von Musikprogrammen. Von 2009 bis 2019 leitete er das internationale Musikfestival Alpentöne in Altdorf. Zugleich war er an der Hochschule Luzern in der Volksmusikforschung tätig und hatte zahlreiche Lehraufträge an Hochschulen in der Schweiz und im Ausland. Johannes Rühl betreut Projekte und Musikprogramme für zahlreiche kulturelle Institutionen und Festivals (u. a. Label Suisse, Zwingli-Jubiläum Zürich, Festival Rümlingen, Philharmonie Berlin, Rudolstadt-Festival, Música de Alturas in Lima, Norient und für Pro Helvetia Kairo). Seine vielfältigen Forschungsprojekte fokussieren sich auf musikalische Traditionen des Alpenraumes und die Bedingungen, unter denen sie sich verändert haben. Johannes Rühl lebt in Loco im Onsernonetal im Tessin wo er das Künstlerhaus «Villa Rosa» leitet.
Aktuelle Musik
Nach einer Ausbildung zur Lehrerin und einem Master in Literaturwissenschaft widmet sich Nadia Mitic seit 2009 der aktuellen Musik. Sie ist Künstleragentin, Mitbegründerin und Teilhaberin der Schweizer Booking-Agentur Glad We Met, Künstlermanagerin für aktuelle Musik, Mediensprecherin und Programmatorin. Mit über zehn Jahren Berufserfahrung und einem grossen Netzwerk in drei Sprachregionen der Schweiz und im Ausland teilt sie ihre Erfahrung und ihr Fachwissen regelmässig bei Weiterbildungen, als Expertin und Jurymitglied für die Fondation CMA, die HEMU (Haute Ecole de musique Valais Vaud Fribourg), M4Music, Sonart, die Städte Neuenburg und Lausanne und den Kanton Wallis. Nadia Mitic setzt sich für die Unterstützung, Betreuung und Ausbildung junger Schweizer Künstlerinnen und Künstler ein und gründete und koordinierte 2022 SALTO!, ein Programm zur Unterstützung und professionellen Begleitung von Walliser Künstlerinnen und Künstlern. Seit August 2023 ist sie neben ihrer Arbeit als Agentin und Programmatorin bei Les Garden-Parties de Lausanne zuständig für die Betreuung der Künstlerinnen und Künstler bei La Case à Chocs in Neuenburg.
Club – und Popmusic
Kulturschaffender
Sandro Bernasconi ist seit mehr als zwei Jahrzehnten als Musiker, Kurator und Kulturschaffender aktiv.
Sein breites Spektrum reicht von Clubsounds bis zu experimentellen Formaten, unabhängig vom Genre, und beinhaltet oft den Austausch mit Musikschaffenden aus Nordafrika. Er ist leidenschaftlich engagiert für die Clubkultur und Clubsounds und war als Mitbegründer des Bar-Clubs ABX in diesem Bereich von 2006 – 2009 aktiv. Er leitet das Musikprogramm der Kaserne Basel über 12 Jahre lang und war Mitbegründer des Polyfon Festivals, das er von 2009 bis 2021 als künstlerischer Leiter betreute. Vor seiner langjährigen Tätigkeit als Kulturschaffender im Musikbereich war er selbst aktiv als Musiker und DJ tätig, wobei er über 150 Konzerte und Shows in der Schweiz und in Nachbarländern spielte. 2022 hat er das transdiziplinäre Landskron Festival mitbegründet, bei welchem er als Co-Leiter für das Musikprogramm und die Produktion zuständig ist. Ebenfalls 2022 hat er die Plattformen Sable & Chaux und Transmitting Stones mit Partner*innen aus der Schweiz, Algerien und Tunesien mitinitiiert. Auf diesen Plattformen werden Austauschprojekte, Residenzen und Recherche-Formate in Zusammenarbeit mit Musiker*Innen aus der Schweiz sowie algerischen und tunesischen Musiker*Innen/Kulturschaffenden durchgeführt.