Baukulturelles Erbe und Energiewende

Stöckli in Köniz, Mengestorf (BE).
Dieses historische Stöckli in Köniz, Mengestorf (BE) ist nicht nur von langer Lebensdauer, sondern auch aus lokalem Material in sparsamer Bauweise erstellt worden.
© BAK / Foto Rolf Siegenthaler

Die meisten historischen Bauten sind nachhaltig: Ihre lange Lebensdauer und Nutzung über Jahrhunderte hat Ressourcen geschont und tut dies heute noch. Ihr Anteil an grauer Energie ist meist klein. Energie war einst kostspielig. Deshalb wurden Siedlungen und Bauten an einem geeigneten Ort, gut ausgerichtet, mit lokal vorhandenem, natürlichem Baumaterial und in einer energiesparenden Konstruktionsart und Gestaltung errichtet.

Als Zeitzeugen überliefern Baudenkmäler mit ihrer historischen Materie und Erscheinung gebaute, im Alltag sichtbare Geschichte. Sie sind ein Kulturgut, das Identität stiftet und als Ressource nicht erneuerbar ist. Deshalb sind sie möglichst unverändert zu erhalten.

Baudenkmäler verhindern die Energiewende nicht. Nur rund 5 Prozent des Gesamtgebäudebestands oder 90 000 Bauten gelten in der Schweiz als Schutzobjekte. Etwa 10 bis 15 Prozent aller Bauten gehören zu historischen Ensembles und befinden sich in schützenswerten Ortsbildern oder sind durch den Umgebungsschutz von Einzelmonumenten für die Denkmalpflege relevant.

Auch Baudenkmäler können energetisch ertüchtigt werden. Dabei ist jedoch eine umfassende Kenntnis des Gebäudes unbedingt nötig, da Baudenkmäler immer Einzelfälle sind. Für sie braucht es bei Ertüchtigungen gezielte Untersuchungen und individuell angepasste Massnahmen, denen ein Gesamtkonzept zugrunde liegt. Wird auf einem Baudenkmal eine Solaranlage errichtet oder wird in seiner Umgebung oder in wertvollen Landschaften Energie aus Wind- oder Wasserkraft produziert, sind an die Installation dieser Anlagen Anforderungen zu stellen, die die Qualität des Kulturguts erhalten oder verbessern.

Frühzeitige Beratung durch die Fachstellen

Nehmen Sie die Beratung der kantonalen und kommunalen Fachstellen der Denkmalpflege bereits bei Planungsbeginn in Anspruch. Sie unterstützen Sie bei der Suche nach guten Beispielen, die zu weiterführenden Überlegungen und kreativen Lösungen führen.

Kontakt

Bundesamt für Kultur
Sektion Baukultur
Hallwylstr. 15
3003 Bern
Telefon +41 58 462 86 25
E-Mail

Kontaktinformationen drucken

https://www.bak.admin.ch/content/bak/de/home/baukultur/bauen-planen-entwickeln/baukultur-nachhaltigkeit/baukulturelles-erbe-und-energiewende.html