Die Erklärung von Davos ist der bedeutendste internationale Text zu Baukultur. Für eine Umsetzung dieses Strategiepapiers im konkreten Raum sind inhaltliche Vertiefungen zu zentralen Themen wie «Qualität», «gemeinsame Verantwortung» und «kulturelle Nachhaltigkeit» nötig. Die Debatte ist ebenfalls auf einer politischen Ebene weiterzuführen.
Das Bundesamt für Kultur (BAK) engagiert sich für diese umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema Baukultur. Das BAK organisiert und beteiligt sich an Tagungen und politischen Debatten, unterstützt und initiiert Forschung und publiziert Artikel und Grundlagen.

© BAK / Foto Matthias Käser
Das BAK organisierte diese Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Europa Nostra im Rahmen des European Cultural Heritage Summit 2021. Nach der Eröffnungsrede von Sir David Chipperfield diskutierte Bundesrat Alain Berset mit seinen Gästen, wie die Erklärung von Davos und das Davos Baukultur-Qualitätssystem dazu beitragen können, die Qualität unseres Lebensraums zum Wohle der Allgemeinheit zu verbessern.
Das BAK hat gemeinsam mit internationalen Partnern das Davos Qualitätssystem für Baukultur erarbeitet und 2021 veröffentlicht. Mit diesem Instrument lässt sich die baukulturelle Qualität von Orten anhand der acht Kriterien Gouvernanz, Funktionalität, Umwelt, Wirtschaft, Vielfalt, Kontext, Genius Loci und Schönheit objektiv beurteilen. Es dient ausserdem dazu, das ganzheitliche Konzept einer hohen Baukultur zu definieren, den baukulturellen Diskurs anzuregen und eine hohe Baukultur überall zu fördern. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Erklärung von Davos und zum laufenden Davos Prozess.
Das BAK hat gemeinsam mit dem Internationalen Rat für Denkmalpflege (ICOMOS), der Internationalen Vereinigung der Architekten (UIA), dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA) und dem Departement für Raumentwicklung (DT) des Kantons Genf im November 2019 die internationale Konferenz «Getting the measure of Baukultur» in Genf organisiert. Folgende Fragestellungen wurden vertieft: Wie definieren wir eine hohe Baukultur? Wie kann sie erreicht werden? Wie kann Baukultur bewertet und beurteilt werden?
Das «Ministry for Justice, Culture and Local Government» in Malta und die Schweizerische Botschaft in Italien, Malta und San Marino haben in Zusammenarbeit mit dem BAK, dem «Ministry of Education, Culture and University of the Republic of San Marino» und dem Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, Justiz und Kultur Liechtenstein die internationale Konferenz «A high-quality Baukultur for Europe. Examples from the Alpine and Mediterranean context» im Oktober 2019 in Malta organisiert. Diskutiert wurden Wege und Herausforderungen bei der Umsetzung einer hohen Baukultur in Malta, San Marino, Liechtenstein und der Schweiz.
Das BAK hat zur Eröffnung der Architekturbiennale im Mai 2018 in Venedig eine Podiumsdiskussion veranstaltet. Sie geht am Beispiel des Einfamilienhauses den Fragen nach, was eine hohe Baukultur in der Praxis bedeutet und wie sichergestellt werden kann, dass baukulturell hochwertige Lösungen auch zu einer hohen Lebensqualität führen. Die Diskussion begleitete eine Umfrage des BAK zur bevorzugten Wohnsituation der Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz sowie zur Bedeutung der Baukultur in ihrem Alltag.
Begleitdokumente
Kulturministerinnen und Kulturminister Europas haben sich auf Einladung des Bundespräsidenten Alain Berset im Januar 2018 im Vorfeld des Jahrestreffens des World Economic Forum (WEF) in Davos getroffen. Sie haben die Erklärung von Davos «Für eine hohe Baukultur in Europa» verabschiedet, die Wege aufzeigt, wie in Europa eine hohe Baukultur politisch und strategisch verankert werden kann.
Letzte Änderung 12.01.2022
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