Jodel

Kategorien: mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksweisen; darstellende Künste.

Jodelclub Thurtal, Unterwasser (SG) am Klangfestival Naturstimmen 2014 © Dolores Rupa / KlangWelt Toggenburg
Jodelclub Thurtal, Unterwasser (SG) am Klangfestival Naturstimmen 2014 © Dolores Rupa / KlangWelt Toggenburg

Unter Jodeln versteht man eine text- und wortlose Singweise. Diese wird auf einzelnen, nicht sinngebundenen Vokal-Konsonant-Verbindungen abwechselnd zwischen Kopf- bzw. Falsettregister und Brust- bzw. Modalregister gesungen. Das Jodeln eröffnet ein breites klangliches Spektrum zwischen gepflegtem, klassisch anmutendem Schöngesang bis hin zur archaischen, rufenden Stimmgebung. Das Jodeln in der Schweiz unterteilt man in den Naturjodel und das Jodellied. Naturjodel sind textlose Melodien, welche von Region zu Region unterschiedlich klingen. Jodellieder sind Strophenlieder mit einem gejodelten Refrain. Die Jodelliedliteratur weist eine grosse Vielfalt an klanglich, inhaltlich, stilistisch, harmonisch und rhythmisch variierenden Kompositionen auf. Jodeln ist in der Schweiz eine sehr weit verbreitete Praxis. Es geniesst eine ungebrochene Popularität und gilt als charakteristische musikalische Ausdrucksform. Die Technik wird auf verschiedenste Weise weitergegeben: in Familien, von Vereinen, unter Sängerinnen und Sängern.

Das Zwischenstaatliche Komitee für die Bewahrung des immateriellen Kulturerbes hat am 11. Dezember 2025 an seiner 20. Sitzung in New Delhi (Indien) entschieden, das Jodeln in die Repräsentative Liste aufzunehmen.

Letzte Änderung 09.12.2025

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