Organisationen

Das Bundesamt für Kultur BAK unterstützt national tätige Organisationen mit einem Strukturbeitrag. Das BAK kann darüber hinaus Projekte zur Bewahrung der jenischen Sprache und zur Vermittlung der Kultur der Minderheiten mit finanziellen Beiträgen fördern.

Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende

© Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende

Die Stiftung «Zukunft für Schweizer Fahrende» wurde 1997 vom Bund gegründet.

Wichtigstes Ziel der Stiftung ist die Ermöglichung einer fahrenden Lebensweise durch die Sicherung einer genügenden Zahl von Stand- und Durchgangsplätzen. Dazu lässt die Stiftung die Platzsituation evaluieren, sie fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen staatlichen Ebenen und leistet finanzielle Beiträge an die Einrichtung von Plätzen. Ausserdem setzt sich die Stiftung dafür ein, die Diskriminierung von Menschen mit fahrender Lebensweise bzw. der Jenischen, Sinti und Roma zu verhindern, und sie unterstützt die Wahrung des kulturellen Selbstverständnisses durch die Förderung von Projekten und Anlässen mit Beiträgen aus ihrem Kulturfonds.
Die Stiftung führt eine Anlaufstelle für Jenische, Sinti und fahrende Roma für soziale, rechtliche und finanzielle Fragen. Daneben berät sie auch Behörden und Organisationen in den Bereichen Soziales, Bildung und Gesundheit. Damit führt sie die Aktivitäten der nicht mehr in der Sozialberatung tätigen «Stiftung Naschet Jenische» fort.
Der Stiftungsrat umfasst zwölf Mitglieder: sechs Vertreterinnen und Vertreter der Jenischen und Sinti und je zwei Mitglieder von Bund, Kantonen und Gemeinden.

Weitere Informationen über die Stiftung und ihre Aktivitäten:

Radgenossenschaft der Landstrasse

© Radgenossenschaft der Landstrasse

Die 1975 gegründete und seit 1986 durch den Bund unterstützte «Radgenossenschaft der Landstrasse» vertritt die Interessen der in‑ und ausländischen Jenischen und Sinti. Die Radgenossenschaft ist eine Selbsthilfeorganisation, die sich für die Förderung der Kultur der Jenischen und Sinti einsetzt und in verschiedenen Bereichen Dienstleistungen anbietet. Die Radgenossenschaft ist Ansprechpartnerin für die Behörden bei der Schaffung von Plätzen, und sie führt selber einen Stand- und Durchgangsplatz bei Zillis im Kanton Graubünden. Sie betreibt ausserdem ein Dokumentationszentrum in Zürich und leistet damit Informationsarbeit für Schulen und die interessierte Öffentlichkeit.

Die Radgenossenschaft der Landstrasse entstand aus dem Protest von Müttern und Kindern, die von der Aktion «Kinder der Landstrasse» betroffen waren. Sie wurde 1975 als Interessensvertretung des „Fahrenden Volkes“ von Opfern der Pro-Juventute Aktion „Kinder der Landstrasse“ in Bern gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Robert Waser, der als erster jenischer Präsident amtete und die Schriftstellerin Mariella Mehr.

Heute versteht sich die Radgenossenschaft als Dachorganisation der Jenischen und Sinti in der Schweiz, sie ist solidarisch mit den Anliegen der Roma, sie vertritt die Interessen der reisenden wie nichtreisenden Familien der Minderheiten.
Das Publikationsorgan der Radgenossenschaft ist die viermal im Jahr erscheinende Zeitung «Scharotl», die einzige jenische Zeitschrift international. Weitere Informationen über die Radgenossenschaft und ihre Aktivitäten:

Letzte Änderung 08.05.2017

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Kontakt

Bundesamt für Kultur
Sektion Kultur und Gesellschaft
Rosalita Giorgetti
Hallwylstrasse 15
3003 Bern
Telefon +41 58 469 20 40
E-Mail

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