Aktionsplan

In den Jahren 2015 und 2016 wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren ein Aktionsplan zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die fahrende Lebensweise sowie für die Förderung der Kultur der Jenischen, Sinti und Roma erstellt.
Der Aktionsplan stellt eine wichtige Grundlage für die Arbeit des BAK und seiner Partner dar. Er orientiert sich an den nachfolgenden Themen, in denen sich besondere Herausforderungen stellen.

Halteplätze
Das Angebot an Stand- und Durchgangsplätzen ist massiv zurückgegangen, das zeigen regelmässige Erhebungen der Stiftung «Zukunft Schweizer Fahrende».

Durch Sensibilisierung und Aufklärung soll das Verständnis für die fahrende Lebensweise gefördert und zum Abbau von Vorurteilen und Ängsten beigetragen werden. Zweitens gilt es, die Anliegen der Minderheiten in der Raumplanung zu berücksichtigen.

Bildung
Im Bereich Bildung stehen zwei Herausforderungen im Vordergrund: einerseits die Vereinbarkeit des Rechts auf Bildung mit dem Recht auf Ausübung der traditionellen fahrenden Lebensweise, andererseits die Thematisierung der Minderheiten der Jenischen, Sinti und Roma mit ihrer Geschichte und Kultur im Unterricht. In Schulgemeinden mit Kindern aus nomadisch lebenden Familien bedarf es der Sensibilisierung der Schulbehörden für die besonderen Bedürfnisse dieser Schülerinnen und Schüler.

Soziales
Die Praxis der Sozialbehörden ist auf eine sesshafte Kultur ausgerichtet. Personen, die keine feste Wohnadresse haben oder teilweise nomadisch unterwegs sind, passen oft nicht in die Schemata, nach denen die Sozialsysteme funktionieren. Die fahrende Lebensweise oder mangelnde Information der Anspruchsberechtigten sowie ihr allfälliges Zögern, Unterstützung in Anspruch zu nehmen, erschweren den Zugang zu Leistungen.

Kultur
Im Bereich Kultur stehen zwei Anliegen im Zentrum der Forderungen von Organisationen und Vertretern und Vertreterinnen der Jenischen, Sinti und Roma: eine Verstärkung der Anerkennung dieser Minderheiten sowie eine bessere Wahrnehmung und Sichtbarkeit in der Mehrheitsgesellschaft. Die Kultur der Jenischen, Sinti und Roma ist Teil der kulturellen Vielfalt der Schweiz. Diese Minderheiten sollen ihre Kultur aktiv und selbstbewusst manifestieren können. Das Wissen über Kultur und Geschichte dieser Gruppen soll gefördert werden.

Letzte Änderung 17.07.2024

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Kontakt

Bundesamt für Kultur
Sektion Kultur und Gesellschaft
Rosalita Giorgetti
Hallwylstrasse 15
3003 Bern
Telefon +41 58 469 20 40
E-Mail

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